Bereits am 21. November 2013 wurde auf der Bürgerversammlung von einem Zornedinger Bürger der Wunsch vorgetragen das Biotop Thalhamer Lacke besser zu pflegen. Thalhamer Lacke? Ja wo liegt denn die, wird sich jetzt so mancher fragen. Also, dieses Gewässer liegt südlich des Herzogplatzes nahe der alten B304. Die letzten Jahre war es immer wieder einmal trocken gelegen, zeitweise mit Müll verschmutzt und trotz gelegentlichem Baumschnitt ist es mittlerweile arg zugewachsen.
Am Donnerstag, den 26. Juni fand nun ein Ortstermin statt, zu dem Frau Saiger, die Bauamtsleiterin der Gemeinde, geladen hatte. Martina Lietsch von der Unteren Naturschutzbehörde, Josef Rüegg vom Landschaftspflegeverband und Bianka Poschenrieder als 2. Bürgermeisterin trafen sich an der Lacke mit Anwohnern und Mitarbeitern der Gemeinde.
Zuerst erfuhren wir, dass es für ein Gewässer dieser Art typisch ist, dass es nach 25 bis 30 Jahren verlandet. Hinzu kommt in diesem Jahr ein ausgeprägter Wassermangel. Die von Regenwasser gespeisten Gewässer unseres Landkreises liegen in diesem Jahr im Durchschnitt 1,5m unter Normalniveau. Die bisher durchgeführte Auffüllung mit Wasser durch den Bauhof war deswegen genau richtig. Josef Rüegg erklärte den Anwesenden, dass es seit den 80er Jahren üblich war einen Naturausgleich für Bauvorhaben in dieser Weise anzulegen und Martina Lietsch bestätigte, dass die Thalhamer Lacke damals ordnungsgemäß angelegt wurde. "Der Wasserstand dieser Art von Weiher wird immer schwanken und es wird immer zugespeist werden müssen" sagte sie.
Eine nachhaltige Verbesserung der Wasserstandshöhe wird allerdings nur durch eine Aufwertung des umgebenden Bewuchses möglich werden. Es müssen zum Beispiel die vorhandenen großen Weiden durch Gehölzrückschnitt zur Kopfweide umgeformt werden bzw. teilweise ganz gekappt werden. Sie ziehen einfach zu viel Wasser. Damit alle geplanten Maßnahmen erfolgreich ausgeführt werden können, übernimmt der Landschaftspflegeverband die Vorgeben für den Eingriff und die Kennzeichnung der zu entfernenden Sträucher und Bäume. Zusätzlich wird mit einem Bagger mit Mähkorb auf ca. der halben Wasserfläche Gras und Schlamm bis zu einer Tiefe von 10cm entfernt. Die Mitte der Thalhamer Lacke und der südliche Bewuchsmantel sollen dabei unberührt bleiben, da dort nicht nur Wasserlilien, sondern auch Zungenhahnenfuss und Sumpfvergissmeinicht wachsen.
Die Anwohner mahnten abschließend noch die Verkehrssicherheit der umlaufenden Wege an. Josef Rüegg vom Landschaftspflegeverband erklärte dazu"Gehölzbruch ist immer ein heikles Thema", doch Bauamtsleiterin Saiger versicherte die Bäume an den offiziellen Gemeindewegen regelmäßig zu kontrollieren.
Das Fazit der Mitarbeiterin der Unteren Naturschutzbehörde hieß auf jeden Fall: "die Thalhamer Lacke ist ökologisch in gutem Zustand". Die geplanten Maßnahmen werden zwar die Optik verändern, doch die Thalhamer Lacke auf viele Jahre erhalten. Und da die Arbeiten wegen der Naturschutzrichtlinien erst nach dem 1. Oktober ausgeführt werden dürfen, bleibt genügend Zeit die Mitglieder des GBU-Ausschusses zu überzeugendie benötigten finanziellen Mittel , die im niedrigen vierstelligen Bereich liegen werden, bereitzustellen.
Bianka Poschenrieder